Wie pflegt man diabetische Geschwüre und wie kann man sie verhindern?
Da diabetische Geschwüre oft schwer zu heilen sind, ist es immer besser, ihrem Auftreten vorzubeugen, als sie im Nachhinein zu behandeln. Wenn sich jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein diabetisches Geschwür oder Fußsyndrom entwickelt, sind eine frühzeitige Behandlung, eine regelmäßige Überwachung der Wunde und die Einhaltung aller Anweisungen des behandelnden Arztes für eine erfolgreiche Heilung unerlässlich.
Jede Wunde frühzeitig erkennen
Jede noch so kleine Verletzung am Fuß beim Diabetiker kann die Ursache für die spätere Entstehung von diabetischen Geschwüren sein. Deshalb sollte jeder neu entstandene Defekt am Fuß sofort desinfiziert und mit einem Pflaster geschützt werden. Außerdem sollte die Wundheilung regelmäßig kontrolliert und das Bein an der Verletzungsstelle entlastet werden.
Wenn die verletzte Stelle rot und geschwollen ist und sich die Schwellung oder Rötung auf die Umgebung ausbreitet oder wenn die Wunde schmerzt, ist es ratsam, so bald wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
Wenn sich bereits ein Geschwür gebildet hat, hängt die Behandlung vom Ausmaß der Verletzung ab. Bei oberflächlichen Geschwüren müssen die Wunde gereinigt und abgestorbenes Gewebe von einem Arzt entfernt werden. Um die Wunde sauber zu halten und ein feuchtes, heilungsförderndes Milieu aufrechtzuerhalten, wird eine spezielle Abdeckung auf die Wunde gelegt, die oft mehrere Tage auf der Wunde belassen werden kann. Bei der Behandlung von diabetischen Geschwüren zu Hause müssen die Anweisungen der behandelnden Ärzte und des Pflegepersonals strikt befolgt werden. Größere Wunden erfordern oft eine besondere Behandlung im Krankenhaus.
Fußpflege ist unerlässlich
Eine regelmäßige Fußpflege, die das Risiko der Entwicklung diabetischer Fußgeschwüre erheblich verringern kann, sollte folgende Schritte umfassen:
- Gründliche tägliche Eigenkontrolle der Füße – Beobachtung möglicher kleinerer Verletzungen (es ist ratsam, Veränderungen der Hautfarbe, Schwellungen, Blasen, Verhärtungen, Risse zu notieren) sowie jede Verschlechterung einer bestehenden Wunde (Geruch, Rötung, eitrige Absonderung, Verschlechterung des Allgemeinzustands). An unzugänglichen Stellen kann ein Spiegel an einem Selfie-Stick oder die Hilfe eines Familienmitglieds in Anspruch genommen werden.
- Tägliche Pflege der Füße – Ein Bad mit lauwarmem Wasser mit einer Höchsttemperatur von 37 °C, sanftes Abtrocknen der Füße, einschließlich der Zehenzwischenräume, regelmäßiges Entfernen der verhärteten Haut, feuchtigkeitsspendende Cremes können aufgetragen werden, um das Austrocknen der Haut zu verhindern (nicht zwischen den Zehen, um Schimmel zu vermeiden). Die Nägel werden gerade gekürzt. Es wird empfohlen, eine regelmäßige Pflege durch eine Fußpflegerin durchführen zu lassen, die in der Pflege von Patienten mit Diabetes geschult ist.
- Geeignete Schuhe und Socken – ungeeignetes Schuhwerk ist die häufigste Ursache für Druckgeschwüre. Die Schuhe bei Diabetes sollten eine steifere Sohle und im Gegensatz dazu eine flexiblere, weiche Einlegesohle haben (bei Bedarf kann man sich spezielle, maßgefertigte Einlegesohlen anfertigen lassen), ausreichend Platz für den Fuß bieten (in Länge und Breite), aus hochwertigem und atmungsaktivem Material bestehen, ohne Absatz (mit nur leicht erhöhtem Absatz) und nahtfrei sein. Schuhe für Diabetiker sollten nicht barfuß getragen werden. Die Socken sollten wo möglich aus natürlichen Materialien (Baumwolle, Wolle) bestehen, es gibt aber auch spezielle antimikrobielle Socken zu kaufen. Die Säume dürfen nicht einschneiden oder zu locker sein, damit sich die Socken nicht zusammenrollen oder verrutschen.
- Vermeiden Sie unnötige Verletzungen an den Füßen – Barfuß ist tabu – gehen Sie nicht barfuß, weder zu Hause noch im Freien. Bei Fußempfindlichkeitsstörungen (diabetische Neuropathie) ist es wichtig, die Innenseite der Schuhe vor dem Anziehen auf Steinchen, Risse oder andere Defekte zu überprüfen, die Blasen oder Verletzungen verursachen könnten.